Montag, 4. Mai 2020

Feria Sexta in Passione et Morte Domini

Feria Sexta in Passione et Morte Domini 

Karfreitag
Freitag des Leidens und Sterbens unseres Herrn


Stationskirche: Zum hl. Kreuz in Jerusalem
1. Kl. – Farbe: schwarz

Einführung

Mit der Nachmittagsliturgie dieses Tages erreichen die vierzig Tage der Fasten, die Leidens- und Kartage ihren Höhepunkt. Die Feier beginne um die Stunde, da unser Herr Jesus Christus sein bitteres Leiden im Tod vollendete, gegen 15 Uhr (frühestens um 12 Uhr, spätestens 21 Uhr).

1. Oratio

1. Lectio

Responsorium : Domine, audivi

(Hab 3)
Herr, ich höre Deine Botschaft, und ich erschrecke;
ich betrachte Deine Taten, und ich erbebe:

V Inmitten zweier Geschöpfe machst Du Dich offenbar; wenn die Jahre gekommen, wirst Du erkannt; wenn es an der Zeit ist, willst Du Dich zeigen.

V Vor Deinem Zorn muß meine Seele erbeben; aber gedenke Deiner Barmherzigkeit.

V Gott kommt vom Libanon: der Heilige vom Berg der düsteren Schatten.

V Seine Herrlichkeit ist ausgebreitet über die Himmel; und voll ist die Erde von Seinem Ruhm.




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2. Oratio

2. Lectio

2. Responsorium: Eripe me, Domine

(Ps 139, 2-10 14)
Rette mich, Herr, vor dem bösen Menschen, vom gottlosen Manne befreie mich.

V Sie sinnen Böses in ihrem Herzen, den ganzen Tag erregen sie Streit.

V Wie die Schlangen machen sie scharf ihre Zunge, unter den Lippen haben sie Natterngift.

V Bewahre mich, Herr, vor der Hand des Sünders, vor gottlosen Menschen rette mich.

V Sie sinnen, wie ich käme zu Fall, die Stolzen, sie legen heimlich mir Schlingen.

V Sie spannen Netze zu meinen Füßen, an meinem Wege stellen sie Fallen.

V Ich sage zum Herrn: Mein Gott bist Du! Erhöre, o Herr, mein lautes Gebet!

V Herr, o Herr, Du meine mächtige Hilfe, am Tage des Kampfes beschirme mein Haupt.

V Gib mich nicht preis den Sündern, die gegen mich planen, verlaß mich nicht, auf daß sie nicht stolz sich erheben.

V Unheil reden die Lippen derer, die mich umlagern; möge es kommen über ihr eigenes Haupt.

V Doch die Gerechten werden Deinen Namen lobpreisen, die Guten werden wohnen vor Deinem Angesicht.




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Evangelium

Leidensgeschichte nach Johannes (18, 1-40 19, 1-42)

Die großen Fürbitten

Die feierliche Kreuzverehrung

Antiphon - Ecce lignum crucis

Priester: Sehet das Holz des Kreuzes, an dem gehangen das Heil der Welt!
Alle: Kommt, lasset uns anbeten



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Gesänge zur Kreuzverehrung

Improperia – Heilandsklagen

Mein Volk, was habe Ich dir getan? 
Womit nur habe Ich dich betrübt? Antworte Mir!
Ich habe dich herausgeführt aus dem Lande Ägypten: 
dafür bereitest du deinem Heiland das Kreuz!
1 - Heiliger Gott! Heiliger, starker Gott! Heiliger, unsterblicher Gott! Erbarme Dich unser!
2 - Heiliger Gott! Heiliger, starker Gott! Heiliger, unsterblicher Gott! Erbarme Dich unser!

Vierzig Jahre lang habe Ich dich durch die Wüste geführt;
Ich habe dich mit Manna gespeist,
dich geleitet in ein reichgesegnetes Land:
dafür bereitest du deinem Heiland das Kreuz!
1 - Heiliger Gott! Heiliger, starker Gott! Heiliger, unsterblicher Gott! Erbarme Dich unser!
2 - Heiliger Gott! Heiliger, starker Gott! Heiliger, unsterblicher Gott! Erbarme Dich unser!

Was hätte Ich mehr tun sollen und tat es dir nicht?
Ich habe dich gepflanzt als Meinen auserlesenen Weinberg:
du aber – wie bist du Mir bitter geworden!
Du hast Mich in Meinem Durste mit Essig getränkt,
hast deinem Heiland die Seite durchbohrt mit der Lanze!
1 - Heiliger Gott! Heiliger, starker Gott! Heiliger, unsterblicher Gott! Erbarme Dich unser!
2 - Heiliger Gott! Heiliger, starker Gott! Heiliger, unsterblicher Gott! Erbarme Dich unser!

Deinetwegen habe Ich Ägypten geschlagen und seine Erstgeburt;
und du – verraten hast du Mich und geschlagen mit Geißeln!

Mein Volk, was habe Ich dir getan?
Womit nur habe Ich dich betrübt? Antworte mir!

Ich habe dich herausgeführt aus Ägypten, den Pharao versenkt in das Rote Meer:
und du – du hast Mich an die Hohenpriester verraten!

Mein Volk, was habe Ich dir getan?
Womit nur habe Ich dich betrübt? Antworte mir!

Ich habe das Meer vor dir aufgetan:
und du – die Seite hast du Mir aufgetan mit dem Speer!

Mein Volk, was habe Ich dir getan?
Womit nur habe Ich dich betrübt? Antworte mir!

Ich bin einhergezogen vor dir in der Wolkensäule:
und du – du hast Mich gezogen vor den Richterstuhl des Pilatus!

Mein Volk, was habe Ich dir getan?
Womit nur habe Ich dich betrübt? Antworte mir!

Ich habe dich mit Manna genährt in der Wüste:
und du – du hast Mich in das Gesicht geschlagen und hast Mich gegeißelt!

Mein Volk, was habe Ich dir getan?
Womit nur habe Ich dich betrübt? Antworte mir!

Ich habe dir aus dem Felsen zu trinken gegeben Wasser des Heiles:
und du – Galle und Essig hast du Mir gegeben zum Trank!

Mein Volk, was habe Ich dir getan?
Womit nur habe Ich dich betrübt? Antworte mir!

Deinetwegen habe Ich die Könige der Kananäer geschlagen:
und du – mit dem Rohr hast du Mich geschlagen aufs Haupt!

Mein Volk, was habe Ich dir getan?
Womit nur habe Ich dich betrübt? Antworte mir!

Ich habe dir ein königlich Zepter verliehen:
und du – du hast Mein Haupt gekrönt mit einer Krone von Dornen!

Mein Volk, was habe Ich dir getan?
Womit nur habe Ich dich betrübt? Antworte mir!

Ich habe dich erhöht mit großer Kraft:
und du – du hast mich erhöht am Holze des Kreuzes!

Mein Volk, was habe Ich dir getan?
Womit nur habe Ich dich betrübt? Antworte mir!






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Antiphon: Crucem tuam

Antiphon auf den Triumph des Kreuzes

Dein Kreuz, o Herr, wollen tiefgeneigt wir verehren,
und Deine heilige Auferstehung rühmen und preisen wir.
Seht, durch das Holz des Kreuzes ist Freude gekommen in alle Welt!

Der Herr sei uns gnädig und segne uns: *
Er lasse Sein Angesicht über uns leuchten und schenke uns Gnade.

Dein Kreuz, o Herr, wollen tiefgeneigt wir verehren,
und Deine heilige Auferstehung rühmen und preisen wir.
Seht, durch das Holz des Kreuzes ist Freude gekommen in alle Welt!



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Hymnus: Crux Fidelis


Crux fidelis, inter omnes
arbor una nobilis
nulla silva talem profert
fronde, flore, germine
dulce lignum, dulces clavos,
dulce pondus sustinet.
Treues Holz, unter allen
bist du ein einzig edler Baum;
kein Wald bringt solch einen hervor,
an Laub, Blüten, Früchten dir gleich.
Süßes Holz, süße Nägel!
Süße Last hält er empor.

Pange, lingua, gloriosi Lauream certaminis,
Et super Crucis trophæo
Dic triumphum nobilem:
Qualiter Redemptor orbis
Immolatus vicerit.

Crux fidelis....

Von dem lorbeerreichen Streite
Töne meiner Stimme Klang,
Auf des Kreuzes Siegeszeichen
Sing’ sie den Triumphgesang,
Wie der Weltheiland Sich opfert
Und als Lamm den Tod bezwang.

Treues Holz...

De parentis protoplasti
Fraude Factor condolens,
Quando pomi noxialis
In necem morsu ruit:
Ipse lignum tunc notavit,
Damna ligni ut solveret.

Dulce lignum...

Trauernd ob des ersten Menschen
Überlistung, hatte Gott
Als der Biß des Sündenapfels
Uns gestürzt in Todesnot,
Schon den Baum gezeigt, der Sühnung
Für des Baumes Schulden bot.

Süßes Holz...
Hoc opus nostræ salutis
Ordo depoposcerat:
Multiformis proditoris
Ars ut artem falleret:
Et medelam ferret inde,
Hostis unde læserat.

Crux fidelis...
In dem Werk der Menschenrettung
Tat die Weisheit jenen Zug,
Daß die Kunst verdarb die Künste
Des Verführers voll von Trug
Und von daher Heilung brachte,
Wo der Feind uns Wunden schlug.

Treues Holz...
Quando venit ergo sacri
Plenitudo temporis,
Missus est ab arce Patris
Natus, orbis Conditor:
Atque ventre virginali
Carne amictus prodiit.

Dulce lignum...
Als der Zeiten heil’ge Fülle
Endlich angebrochen war,
Schickte Gott den Weltenschöpfer,
Seinen Sohn, vom Himmel dar,
Den, mit unsrem Fleisch umhüllet,
Einer Jungfrau Schoß gebar.

Süßes Holz...
Vagit Infans inter arcta
Conditus præsepia:
Membra pannis involuta
Virgo Mater alligat:
Et Dei manus pedesque
Stricta cingit fascia.

Crux fidelis...

Eingeschlossen in der engen
Krippe, wimmert Er als Kind,
Da in Windeln Seine Glieder
Ihm die reine Mutter wind’t,
Gottes Hände, Gottes Füße
Schließet ein in enge Bind.

Treues Holz...
Lustra sex qui jam peregit,
Tempus implens corporis,
Sponte libera Redemptor
Passioni deditus,
Agnus in Crucis levatur
Immolandus stipite.

Dulce lignum...

Aber als Er auf der Erde
Hingewandelt dreißg Jahr,
Sieh, da gibt Er als Erlöser
Willig Sich dem Tode dar,
Und das Gotteslamm als Opfer
Wird erhöht am Kreuzaltar.

Süßes Holz...
Felle potus ecce languet:
Spina, clavi, lancea
Mite corpus perforarunt,
Unda manat et cruor:
Terra, pontus, astra, mundus,
Quo lavantur flumine!

Crux fidelis...

Er erschlafft vom Gallentranke;
Durch den zarten Leib mit Wut
Bohrt man Dornen, Nägel, Lanze,
Wasser fließt heraus und Blut;
Erde, Meere, Sterne, Welten
Waschen sich in dieser Flut.

Treues Holz...
Flecte ramos, arbor alta,
Tensa laxa viscera,
Et rigor lentescat ille,
Quem dedit nativitas:
Et superni membra Regis
Tende miti stipite.

Dulce lignum...

Neige, hoher Baum, die Äste,
Deine Fasern beug erschlafft;
Deine Härte soll verschwinden,
Die der Ursprung dir verschafft;
Deines hohen Königs Glieder
Spanne aus auf zartem Schaft.

Süßes Holz...
Sola digna tu fuisti
Ferre mundi victimam:
Atque portum præparare
Arca mundo naufrago:
Quam sacer cruor perunxit,
Fusus Agni corpore.

Crux fidelis... 
Du allein warst ausersehen
Zu des Lammes Schlachtaltar,
Zu der Arche, die entrissen
Uns des Untergangs Gefahr,
Zu dem Pfosten, der vom Blute
Heil’gen Lamms bezeichnet war.

Treues Holz...
Sempiterna sit beatæ
Trinitati gloria:
Æqua Patri Filioque;
Par decus Paraclito:
Unius Trinique nomen
Laudet universitas. Amen.

Dulce lignum...

Ewig sei Dir Ruhm und Ehre,
Heiligste Dreifaltigkeit!
Gleich dem Vater, gleich dem Sohne,
Gleich dem Hl. Geist geweiht:
Einen in den drei Personen
Lobe alle Welt und Zeit. Amen.

Süßes Holz...








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Communio

Farbe: violett

Den Abschluß der Karfreitagsliturgie bildet die Kommunionfeier der Gemeinde, jedoch ohne Meßopfer; die Gläubigen empfangen den Leib des Herrn in den gestern konsekrierten und auf den Seitenaltar übertragenen eucharistischen Partikeln.

Nach Abschluß der Kreuzverehrung tragen die beiden Akoluthen, die das heilige Kreuz hielten, dieses zum Altar zurück, begleitet von den beiden Leuchterträgern. Dort wird es auf der Altarmitte aufgestellt, womöglich so erhöht, daß alle Gläubigen es schauen. Die beiden Leuchter mit den brennenden Kerzen werden gleichfalls auf den Altar gestrellt.

Zelebrant und Diakon legen die schwarzen Stolen ab und violette Gewänder an: der Zelebrant Stola und Casel, der Diakon Stola und Dalmatica, der Subdiakon die Tunicella. Dann bringt der Diakon (Pr) in violetter Bursa das Korporale auf den Altar, ein Akoluth (Ministrant) stellt ein Ablutionsgefäß mit Purificatorium dazu und richtet auf der Evangelienseite das Buch her.

Nun wird das Allerheiligste in der Pyxis auf den Hochaltar gebracht. Zelebrant, Subdiakon, der übrige Klerus und das Volk bleiben an ihren Plätzen. Der Diakon geht mit zwei Akoluthen zum Tabernakel der Seitenkapelle, wo zwei Leuchter mit brennenden Kerzen bereitstehen. Er nimmt die Pyxis aus dem Tabernakel, bekommt ein weißes Velum um die Schultern gelegt und verhüllt mit den Enden des Velums die Pyxis. Dann trägt er, womöglich unter einem kleinen Baldachin gehend, das Allerheiligste zum Hochaltar. Ihm zur Seite gehen die beiden Akoluthen mit den Leuchtern, die sie vom Seitenaltar mitgenommen haben.

Alle knien nieder, während die Schola singt:

Antiphon 1: Adoramus te Christe

Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich,
denn Du hast die Welt erlöst durch Dein Kreuz.




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Antiphon 2: Per lignum servi

Durch das Holz sind wir Knechte geworden,
Freie aber durch das heilige Kreuz.
Die Frucht des Baumes hat uns verführt,
Gottes Sohn hat uns Erlösung gebracht.



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Antiphon 3: Salvator mundi

Heiland der Welt, schaffe uns Heil!
Der Du uns losgekauft durch Dein Kreuz und Dein Blut:
Hilf uns, wir bitten Dich, Herr, unser Gott!



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Psalm 21: Deus, Deus meus

Während die heilige Kommunion ausgeteilt wird (Priester kommunizieren in violetter Stola), kann die Schola den 21. Psalm singen.




Sonntag, 3. Mai 2020

Feria V. in Cena Domini - De Missa Solemni Vespertina

Feria Quinta in Cena Domini

De Missa Solemni Vespertina

Das Gedächtnis des Herrenmahles
Gründonnerstag


Das Abendmahlsamt
Stationskirche: St. Johann im Lateran
1. Kl. – Farbe weiß

Einführung

Die Kirche gedenkt heute einer Reihe geheimnisreicher Begebenheiten, die der Passion unseres Herrn unmittelbar vorausgingen. Es sind dies: das letzte Abendmahl mit den Abschiedsreden, die Fußwaschung an den Aposteln, die Einsetzung der heiligen Eucharistie als Christi immerwährendes Vermächtnis, die Betrauung der Apostel mit dem Priestertum, der Verrat des Judas, schließlich Jesu Todesangst und Gefangennahme am Ölberg. Dazu kommt, daß die römische Kirche in alter Zeit zum Abschluß der Buß- und Fastenwochen die am Aschermittwoch aus der Gemeinde ausgeschlossen öffentlichen Büßer heute wieder aufnahm und ihnen Aussöhnung gewährte. Freude und Wehmut liegen heute also nahe beisammen. Mit Recht heißt dieser Tag Grün- = Grein-Donnerstag (greinen = weinen), da er uns vor allem an Bitternis und Buße gemahnt.

Die meisten dieser Motive finden in dem liturgischen Drama dieses Tages irgendwann ihren Ausdruck, sei es im Stundengebet, sei es im Rahmen der Abendmahlsfeier. Den Auftakt der Gründonnerstagsliturgie bilden die Metten, meist Trauermetten (Tenebrae) genannt. In ihnen wird immer wieder die Klage laut über den schmählichen Verrat des Judas: um der dreißig Silberlinge willen lieferte er den Sohn Gottes und Erlöser der Welt mit einem Kusse den Blutschergen aus.

Den Höhepunkt findet die Gründonnerstagsliturgie in der Abendmahlsfeier. Diese beginnt nicht früher als um 16 Uhr (spätestens um 21 Uhr). An jeder Kirche wird heute nur diese eine Messe gefeiert (in der Regel vom dienst- bzw. ranghöchsten der anwesenden Priester); alle übrigen Priester empfangen dabei, den Aposteln gleich, die Eucharistie. Nach dem Evangelium der Messe werde in einer kurzen Homilie hingewiesen auf das Geheimnis des Altarsakramentes, auf das Priestertum Christi in der Kirche und nicht zuletzt auf die dienende Bruderliebe der Christen, wie diese ihren ergreifenden Ausdruck fand in der Fußwaschung des Herrn an seinen Aposteln. Wo es möglich ist, werde vom zelebrierenden Priester an dieser Stelle der Meßfeier die Fußwaschung an zwölf Männern vollzogen zur Veranschaulichung jenes Beispiels, das Jesus für alle Zeit uns gegeben. In dieser Abendmahlsmesse sollten möglichst alle Gläubigen ihre Osterkommunion empfangen. Am Schluß wird das Allerheiligste in eine Seitenkapelle der Kirche oder an einen Seitenaltar übertragen, wo dann die Nacht hindurch Anbetungsstunden gehalten werden zum Gedächtnis an das Ölbergleiden des Heilandes. Den Schluß des Ganzen bildet die Entblößung der Altäre.

Das Abendmahlsamt

Vorzubereiten ist:

a) in der Sakristei: weiße Gewänder (allenfalls eine Tunicella für einen zweiten Subdiakon); weißer Rauchmantel; weißes Schultervelum; Chorröcke mit weißen Stolen für den im Chor mitfeiernden Klerus; entsprechende Ministrantenkleider; zwei violette Stolen (für Priester und Diakon); zwei Rauchfässer mit Schiffchen und Weihrauch; zwei oder mehr Fackeln mit Kerzen.

b) in der Kirche: der „Ordo Hebdomadai Sanctae instauratus“; das Lektionar mit den Meßperikopen; Altarkreuz weiß verhüllt; Tabernakel des Hochaltars ohne das Allerheiligste; Speisekelch(e) mit hinreichenden Partikeln zur heiligen Kommunion für Gründonnerstag und Karfreitag; zwei Leuchter mit Kerzen; Klappern, violett verhülltes Prozessionskreuz; Baldachin für die Prozession mit dem Allerheiligsten; in der Seitenkapelle einen Altar mit Tabernakel bereiten zur Aufbewahrung und Anbetung des Allerheiligsten; auf der Mensa des Altares ein Corporale ausbreiten.

Falls die Fußwaschung vorgenommen wird: 12 besondere Sitze in der Mitte des Presbyteriums oder an einem geeigneten Platz vorne im Schiff der Kirche; im Presbyterium besonderer Tisch mit Waschbecken, Krug mit Wasser, weißer Linnenschürze, weißen Tüchern zum Abtrocknen der Füße, Handwasser und Handtuch.

Die Meßfeier

Während der Chor die Antiphon zum Introitus singt, schreitet der Zelebrant mit seiner Assistenz und dem ganzen anwesenden Klerus in feierlichem Einzug durch die Kirche zum Altar. Er spricht das Stufengebet (ohne den Psalm „Judica“), geht die Stufen des Altars hinauf, küßt den Altar, legt Weihrauch ein (auch wenn er ohne Diakon und Subdiakon das Amt zelebrieren muß) und beräuchert den Altar.

Introitus: Nos autem gloriari

(Gal. 6, 14)
Wir aber sollen uns rühmen im Kreuze unseres Herrn Jesus Christus. /
In Ihm ist uns Heil geworden und Auferstehung und Leben; /
durch Ihn sind wir erlöst und befreit.

(Ps. 66, 2) Der Herr sei uns gnädig und segne uns;
Er lasse Sein Angesicht über uns leuchten und schenke uns Gnade.

Wir aber sollen (bis zum Ps.).




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Oratio

Lectio

Graduale

Graduale: Christus factus est

(Phil. 2, 8 9)
Christus ist für uns gehorsam geworden bis in den Tod, /
a bis zum Tode am Kreuz.

V Darum hat Gott Ihn erhöht /
und hat Ihm einen Namen gegeben, /
über alle Namen erhaben.



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Evangelium

De lotione pedum (Fußwaschung)

Nach der Homilie führen Diakon und Subdiakon (oder zwei Ministranten) zwölf zuvor bestimmte Männer je zwei und zwei herein. Diese verneigen sich vor dem Altar und dem Zelebranten und nehmen die vorgesehenen Sitze ein. Während sie den rechten Fuß entblößen, legt der Priester Casel und Manipel ab (auch Diakon und Subdiakon legen den Manipel ab) und umgürtet sich mit einer Linnenschürze. Dann kniet er vor dem ersten der zwölfe nieder, und während ihm zwei Akoluthen das Waschbecken und den Krug mit Wasser reichen und der Subdiakon den zu waschenden Fuß hält, wäscht er diesen und trocknet ihn mit einem Tuch, das ihm der Diakon reicht; so tut er bei jedem. Ist der Priester ohne Diakon und Subdiakon, sollen ihm die Ministranten helfen.

Wenn der Zelebrant die Fußwaschung beginnt, stimmen die Sänger die erste der folgenden Antiphonen an. Gegen Ende der Fußwaschung wird die letzte Antiphon "Ubi caritas et amor" angesstimmt, die nie ausfallen darf.

1. Antiphon: Mandatum novum

(Jo 13, 34)
V Ein neues Gebot gebe Ich euch: / 
Liebet einander, wie Ich euch geliebt! / 
So spricht der Herr.

V (Ps. 118, 1) Selig, die makellos gehen auf dem Wege, / 
die da wandeln im Gesetze des Herrn.



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2. Antiphon: Postquam surrexit

(Jo 13, 4 - 5 - 15)
V Der Herr erhob Sich vom Mahle / 
und füllte ein Becken mit Wasser; / 
und Er fing an, den Jüngern die Füße zu waschen. / 
Solch ein Beispiel vermachte Er ihnen.

V (Ps. 47, 2) Groß ist der Herr und gar würdig des Ruhmes, / 
in unsseres Gottes Stadt, auf Seinem heiligen Berg.



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3. Antiphon: Dominus Jesus

(Jo 13, 12 - 13 - 15)
V Als der Herr Jesus das Abendmahl gehalten mit Seinen Jüngern, / 
da wusch Er ihnen die Füße und sprach: / 
Versteht ihr, was Ich getan an euch, / 
Ich, der Meister und Herr? / 
Ich habe euch ein Beispiel gegeben, / 
auf daß ihr ebenso tut.

V (Ps. 84, 2) Gesegnet hast Du, o Herr Dein Land, / 
hast die Gefangenschaft von Jakob gewendet.



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4. Antiphon: Domine, tu mihi

(Jo 13, 6 - 7 - 8)
V So kam er zu Simon Petrus; / 
und Petrus sagte zu Ihm:
V Herr, Du willst die Füße mir waschen? / 
Jesus antwortete ihm und sprach: / 
Wenn Ich dir die Füße nicht wasche, / 
hast du keinen Anteil an Mir.

V Was ich tue, noch verstehst du es nicht, / 
du wirst es aber später erkennen.



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5. Antiphon: Si ego Dominus

(Jo 13, 14)
V Wenn Ich, der Meister und Herr, euch die Füße gewaschen, / 
um wieviel mehr schuldet dann ihr, / 
einander die Füße zu waschen!

V (Ps 48, 2) Ihr Völker, vernehmet es alle; / 
horchet auf, ihr Bewohner der Erde!



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6. Antiphon: In hoc cognoscunt

(Jo 13, 35)
V Daran werden alle erkennen: / 
Ihr seid Meine Jünger; / 
da ihr Liebe habt zueinander.
V Jesus sprach zu Seinen Jüngern:



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7. Antiphon: Maneant in vobis

(Jo 13, 13)
V Diese drei mögen bleiben in euch; / 
Glaube, Hoffnung und Liebe; / 
am größten von ihnen ist aber die Liebe.

V Es bleiben nun diese drei: / 
Glaube, Hoffnung und Liebe; / 
am größten von ihnen ist aber die Liebe.



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8. Antiphon: Ubi caritas et amor


Ubi caritas et amor, Deus ibi est.

Wo Eintracht und Liebe, da wohnet Gott.
V Congregavit nos in unum Christi amor.
V Exsultemus, et in ipso jucundemur.
V Timeamus, et amemus Deum vivum.
V Et ex corde diligamus nos sincero.

V Christi Liebe hat uns geeint,
V laßt uns frohlocken und jubeln in Ihm!
V Fürchten und lieben wollen wir den lebendigen Gott
V und einander lieben aus lauterem Herzen.

Ubi caritas et amor, Deus ibi est.

Wo Eintracht und Liebe, da wohnet Gott.
V Simul ergo, cum in unum congregamur.
V Ne nos mente dividamur, caveamus.
V Cessent jurgia maligna, cessant lites.
V Et in medio nostri sit Christus Deus.

V Da wir allesamt eines geworden,
V hüten wir uns, getrennt zu werden im Geiste
V Es fliehe der Streit, böser Hader möge entweichen
V Christus wohne in unserer Mitte, der Herr

Ubi caritas et amor, Deus ibi est.

Wo Eintracht und Liebe, da wohnet Gott.
V Simul quoque cum beatis videamus.
V Glorianter vultum tuum, Christe, Deus:
V Gaudium, quod est immensum, atque probum.
V Sæcula per infinita saeculorum. Amen.

V Dürften wir alle mit den Heiligen schauen
V in der Herrlichkeit, Christus, Dein Angesicht!
V O welch unermeßliche Freude
V durch die grenzenlose Weite der Ewigkeit. Amen.





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Offertorium: Dextera Domini

(Ps 117, 16 - 17)
Die Rechte des Herrn hat sich machtvoll erwiesen, /
aufgerichtet hat mich die Rechte des Herrn. /
Ich werde nicht sterben, ich lebe! /
Und künden will ich die Taten des Herrn!



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Praefatio

Communicantes

Hanc igitur

Wandlung

Agnus Dei

Beim Gesang des „Agnus Dei“ heißt es heute anstatt „dona nobis pacem“ ein drittesmal „miserere nobis“. Das Gebet „Domine Jesu Christe, qui dixisti“ nach dem „Agnus Dei“ und der Friedenskuß entfallen; ebenso „Confiteor - Mesereatur – Indulgentiam“ vor der Kommunionspendung an die Gläubigen.

Communio: Dominus Jesus

(Jo 13, 12 - 13 - 15)
Als der Herr Jesus das Abendmahl gehalten mit Seinen Jüngern, /
da wusch Er ihnen die Füße und sprach: /
Versteht ihr, was Ich getan an euch, Ich, der Meister und Herr? /
Ich habe euch ein Beispiel gegeben, auf daß ihr ebenso tut.




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Während die heilige Kommunion ausgeteilt wird, kann die Schola soweit nötig zur Communio-Antiphon noch Psalmen singen, und zwar so: zuerst die Antiphon, dann Psalm 22; Wiederholung der Antiphon, dann Psalm 71; Wiederholung der Antiphon, dann Psalm 103; Wiederholung der Antiphon, dann Psalm 150; der Gesang schließt mit einer letzten Wiederholung der Antiphon.








Postcommunio

Hymnus: Pange lingua

Pange, lingua, gloriosi
Corporis mysterium,
Sanguinisque pretiosi,
quem in mundi pretium
fructus ventris generosi
Rex effudit Gentium.

Preise, Zunge, das Geheimnis
des verherrlichten Leibes
und des kostbaren Blutes,
das als Kaufpreis für die Welt
die Frucht des edlen Mutterleibes,
der König der Völker, vergoss.
Nobis datus, nobis natus
ex intacta Virgine,
et in mundo conversatus,
sparso verbi semine,
sui moras incolatus
miro clausit ordine.

Uns geschenkt, uns geboren
aus der unversehrten Jungfrau
und wandelnd in der Welt,
hat er die Saat des Wortes ausgestreut
und schloss die Zeit seines Aufenthalts
mit einer wunderbaren Anordnung.
In supremae nocte coenae
recumbens cum fratribus
observata lege plene
cibis in legalibus,
cibum turbae duodenae
se dat suis manibus.

In der Nacht des letzten Mahls
mit den Brüdern bei Tisch liegend,
befolgt er das Gesetz ganz
mit den vorgeschriebenen Speisen;
dann gibt er der Schar der Zwölf
mit eigenen Händen sich selbst zur Speise.
Verbum caro, panem verum
verbo carnem efficit:
fitque sanguis Christi merum,
et si sensus deficit,
ad firmandum cor sincerum
sola fides sufficit.

Das fleischgewordene Wort macht wirkliches Brot
durch sein Wort zu Fleisch;
und der Wein wird das Blut Christi.
Wenn auch der Wahrnehmungssinn versagt,
zur Vergewisserung eines aufrichtigen Herzens
genügt allein der Glaube.

Tantum ergo Sacramentum
veneremur cernui:
et antiquum documentum
novo cedat ritui:
praestet fides supplementum
sensuum defectui.

Lasst uns also ein so großes Sakrament
tief gebeugt verehren,
und der alte Bund
weiche dem neuen Brauch;
der Glaube gebe Ersatz
für das Versagen der Sinne.
Genitori, Genitoque
laus et jubilatio,
salus, honor, virtus quoque
sit et benedictio:
procedenti ab utroque
compar sit laudatio.
Amen.
Dem Zeuger und dem Gezeugten
sei Lob und Jubel,
Heil, Ehre, Macht
und Preis;
und dem, der aus Beiden hervorgeht,
sei gleiches Lob.
Amen.





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Psalm 21

Antiphon: Diviserunt sibi


Sie teilen Meine Kleider unter sich, / und werfen über Mein Gewand das Los.

Psalm 21
1.
Mein Gott, mein Gott, was hast Du mich verlassen, * bleibst ferne meinen Bitten, meinen Klagen?
2.
Mein Gott, am Tage rufe ich, doch hörst Du nicht, * und nachts, Du achtest meiner nicht.
3.
Und doch wohnst Du im Heiligtum, * gelobt von Israel.
4.
Auf Dich vertrauten unsre Väter, * vertrauten, und sie fanden Heil.
5.
Sie schrien auf zu Dir und fanden Rettung, * sie hofften und sie wurden nicht getäuscht.
6.
Ich aber bin ein Wurm, kein Mensch, * der Leute Spott, vom Volk verachtet.
7.
Denn alle, die mich sehen, höhnen mich, * verziehen ihre Lippen, schütteln ihren Kopf:
8.
„Er hat auf Gott vertraut, der soll ihn retten, * der soll ihm helfen, Seinem Liebling.`
9.
Und doch hast Du mich aus dem Mutterschoß geführt, * mich sorglos ruhen lassen an der Mutter Brust.
10.
Dein eigen war ich schon am Tage der Geburt, * vom Mutterschoß an warst Du mein Gott.
11.
So bleibe denn nicht fern von mir in meiner Not, * sei nahe mir; denn sonst ist nirgends Hilfe.
12.
Gar viele Stiere mich umringen, * und Basans Büffel mich umdräuen.
13.
Sie sperren wider mich den Rachen auf * gleich einem Löwen, der vor Raubgier brüllt.
14.
Wie Wasser bin ich weggegossen, * und wie zerrissen sind mir alle Glieder.
15.
Wie Wachs geworden ist mein Herz, * zerflossen mir im Busen.
16.
Vertrocknet wie die Scherbe ist mein Schlund, \ und meine Zunge klebt am Gaumen; * bis in den Staub des Todes hast Du mich gebeugt.
17.
Denn mich umringt der Hunde Meute, * und mich umdrängt der Frevler Rotte.
18.
Sie haben Hände und Füße mir durchbohrt, * so daß ich zählen kann all mein Gebein.
19.
Sie gaffen, weiden sich voll Lust an mir, sie teilen meine Kleider unter sich * und werfen über mein Gewand das Los.
20.
Du aber, Herr, bleib doch nicht fern von mir, * Du meine Hilfe, eile mich zu retten.
21.
Mein Leben rette vor dem Schwert, * mein Teuerstes aus der Gewalt der Hunde.
22.
Befrei mich aus des Löwen Rachen, * mich Armen aus des Büffels Horn.
23.
Ich will verkünden Deinen Namen meinen Brüdern * und preisen Dich inmitten der Gemeinde.
24.
„Ihr alle, die den Herrn ihr fürchtet, lobet Ihn; * ihr Sprossen Jakobs, rühmet Ihn
25.
Fürchtet Ihn, ihr Sprossen Israels. * Er hat ja nicht verachtet und verschmäht die Not des Armen
26.
Sein Antlitz hat Er nicht vor ihm verborgen; * er rief zu Ihm, und Er erhörte ihn.
27.
Nun gilt mein Lobpreis Dir in großer Volksgemeinde, * und mein Gelübde lös ich ein vor denen, die Ihn fürchten.
28.
Es werden Arme essen und sich sättigen; dem Herrn lobsingen, die Ihn suchen: * „Es mögen leben eure Herzen immerdar!
29.
Der Erde Grenzen werden alle des gedenken * und sich zum Herrn bekehren.
30.
Und alle Heidenstämme werden * vor Seinem Angesichte niederfallen.
31.
Dem Herrn gehört die Königsmacht * nur Er herrscht über alle Völker.
32.
Ihm müssen huldigen, die in der Erde schlafen, * vor Ihm sich beugen alle, die zum Staube wallen.
33.
Und meine Seele wir Ihm leben, * und dienen soll Ihm mein Geschlecht.
34.
Vom Herrn erzählen wird es dann dem künftigen Geschlechte und künden Sein gerechtes Tun dem Volk, das nachkommt: * „Das hat der Herr getan!


Ant. Sie teilen Meine Kleider unter sich, / und werfen über Mein Gewand das Los.