Montag, 31. Oktober 2011

Aufnahmen - D.N. Jesu Christi Regis

In Festo Domini Nostri Jesu Christi Regis


Aufnahmen der Männerschola St. Michael, Nieder-Ramstadt.
1) Zum Öffnen klicken Sie bitte auf den entsprechenden link.
2) Speichern Sie die Datei auf ihrem Rechner
  • entweder mit einem Klick auf den "Download" Button.
  • oder über das Menue Datei > Herunterladen

Introitus: Dignus est Agnus 


Alleluja: Potestas ejus

Hymnus: Vexilla regis (wurde zur Kommunion gesungen)

Noten: Vexilla regis.pdf (Dank an das freie WIMA Musikarchiv)
Weitere Info zu diesem berühmten Hymnus: siehe Wikipedia.

Die Schola war diesmal etwas dünner besetzt, weil 2 von 6 Männern nicht dabei sein konnten. Ich finde dafür haben die Männer wirklich hochkonzentriert und gut gesungen.

just my 2 cents...

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Alleluja: Potestas ejus - D.N. Jesu Christi Regis

D.N. Jesu Christi Regis

Alleluja, Alleluja
(Daniel 7,14)
Sein Herrschertum ist ewiges Herrschertum;
nie wird es Ihm genommen;
Sein Königtum geht nie zugrunde.
Alleluja


Zum Anhören bitte HIER klicken. Eine solistische Aufnahme der niederländischen Frauenschola "Catharina".
Ich habe mich entschlossen, den Lesern des Blogs zur Abwechslung für die Gesänge dieses Festes Aufnahmen einer Frauenstimme vorzustellen. Zum Einen weil es die einzigen frei verfügbaren Vertonungen waren, die ich zu diesen Gesängen im Web gefunden hatte, zum Anderen um auch mal andere Klangfarben anzubieten. Ich finde die 3 Stücke (Introitus, Graduale, Alleluja) sehr schön gesungen.

Wie den anderen Gesängen zuvor wurden auch dem Alleluja zum Fest Christkönig neue Verse unterlegt. Die Ausgangskomposition ist das zweite Alleluia "Christus resurgens" der Dominica IV post Pascha (4. Woche nach Ostern) nach der Zählung im traditionellen Ritus, bzw der Dominica Quinta Paschae (5. Osterwoche) nach neuer Zählweise (so zu finden im Graduale Romanum, bzw. Graduale Triplex)
Vergleiche bitte:


Die Männerschola singt das Alleluja um einiges schneller als in der obigen Aufnahme der Schola Catharina, weil meiner Meinung nach der Jubel des Alleluiagesangs dadurch besser zum Ausdruck kommt. Trotzdem sind z.B. im Jubilus kurze Atempausen nicht zu vermeiden.

Die Schlusswendung mit der abfallenden Terz klingt betörend offen auch wenn sie natürlich auf dem Grundton schliesst. Ein eigenartig schöner, überaschender Schluss.
Das hängt möglicherweise mit dem ursprünglichen Text der Osterzeit zusammen. Die kontinuierliche melodische Steigerung der ersten 3 solistisch gesungenen Abschnitte, macht mit dem Originaltext wesentlich mehr Sinn "Christus - resurgens - ex mortuis" (Christus von den Toten auferstanden). Sie wirkt etwas authentischer als das unterlegte "Potestas ejus - potestas - aeterna".
Melodisch leicht nachgebessert wurde die folgende Stelle. Während im Original ein kräftiger authentischer Schluss steht bei den letzten beiden Silben (Pes + Punctum):
Hier hat die Christkönigversion mit einer Silbe mehr für mich einen schwächer klingenden Schluss mit Torculus aus der vorletzten Silbe (Torculus + Punctum).

Wie schwierig es ist Texte zu unterlegen zeigt vor allem die folgende Stelle:
Wo im Original "mors", "der Tod" besungen wird, der nun keine Macht mehr über Christus hat, muss sich der Gesang an Christkönig mit dem Wort "et", "und" bescheiden. Natürlich nimmt das dem Gesang nicht seine Schönheit, aber der lautmalerische Horizont, die begriffliche Abildung in Melismen kann hier nicht so wirken wie im ursprünglichen Gesang.


Das ist nicht als "schlechte Kritik" gedacht, sondern soll die Schwierigkeiten verdeutlichen, die mit der Unterlegung eines neuen Textes hier auftreten.
Bei "quod non corrumpetur" setzt die Schola wieder ein und wie bei Alleluias in der Regel üblich, erklingt hier wieder die Melodie des Eingangs und des Jubilus bevor das Alleluia selbst nochmal gesungen wird.
Auch wenn ich mich wiederhole - die Schlusswendung ist wunderschön.

just my 2 cents...

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Graduale Dominabitur a mari - D.N. Jesu Christi Regis

D.N. Jesu Christi Regis

Psalm 71, 8 u. 11
Er herrscht von Meer zu Meer,
von Strom zu Strom
bis an die Grenzen der Erde
Vs.: Ihm huldigen die Könige der Erde;
Ihm dienen die Völker.
Zum Anhören bitte HIER klicken. Eine solistische Aufnahme der niederländischen Frauenschola "Catharina".

Wie schon beim Introitus handelt es sich auch hier um eine bereits existierende Komposition, bei der, zum Fest Christkönig wunderbar passende, Verse aus dem Psalm 71 unterlegt wurden. Dadurch sind einige geringfügige melodische bzw. melismatische Änderungen zurückzuführen.
Die Ausgangskomposition ist das Graduale "Omnes des Saba venient" vom Fest "In Epiphania Domini"

Vergleiche bitte:

Der Gesang ist durch seine langen Melismen eine nicht geringe Herausforderung für die Scholasänger. Nach dem solistisch gesungenen "Dominabitur" empfiehlt sich ein gehobenes Tempo um die Melismen bei "a mariusque" in einem Zug zu singen. Mit einem kurzen Schnappatem vor "ad mare" können die Sänger dann ohne eine groß hörbare Unterbrechung diese Wendung ruhig ausklingen lassen.
Beide Passagen zu Beginn bestechen durch ihren relativ großen Tonumfang, ein Kunstgriff, der bis auf die Schlusspassagen dieses Gesangs durchgängig verwendet wird und der mit der im Psalmtext beschriebenen umfassenden Herrschaft des Herrn sehr bildhaft korreliert.

Die einzige syllabische Passage, "usque ad terminos", lasse ich etwas ruhiger singen bevor die Schlussmelismen bei "orbis terrarum" vor dem Psalmvers erklingen.
Charakteristisch für diese Komposition ist eine kurze insgesamt viermal auftretende Melodiefloskel (dreimal im Psalm und einmal im Versteil). Der Wiedererkennungseffekt lässt sich leicht erhöhen wenn durch einen einheitlichen Melodierhythmus die gleichen Töne leicht hervorgehoben werden. Diese sind jeweils rot markiert.

 Die sehr gelungene neue Textunterlegung zeigt sich im Psalmvers, in dem das jubelnde, längste Melisma des Gesangs "eum", ihm, Gott selbst, vorbehalten ist mit dem 3 malig repetiertem Höhepunkt am Ende. Siehe den letzten Bildausschnitt.
Ein letztes Beispiel für die Kunst die Worte passend zur Melodie zu setzen ist die Schlusspassage des Pslamverses "servient ei" - Ihm dienen (die Völker).
Hier wird die 4 Stufe durchgängig als erniedrigter Ton verwendet was das Bild demütiger  dienender Hingabe unterstreicht.
 
Die Schola setzt beim Wort "ei" (sprich e-i) wieder ein. Es ist ziemlich schwierig und anstrengend für die Sänger ein längeres Melisma auf dem Vokal "i" zu singen. Wir mussten längere Zeit daran arbeiten durch eine einheitliche Mundformung hier einen homogenen Klang zu erzeugen. Ich bezeichnete das salopp als "Sängerschnute". Das rief etwas Heiterkeit hervor, führt aber hoffentlich zum gewünschten Ergebnis. Die Aufnahmen stelle ich wie beim Introitus nächste Woche ein.

just my 2 cents...

Introitus Dignus est Agnus - D.N. Jesu Christi Regis (Christkönig)

Domini Nostri Jesu Christi Regis


Papst Pius XI. wollte das Jubeljahr 1925 (1600-Jahr-Feier des Konzils von Nicäa 325) feierlich beschließen mit einem neuen Fest  zu Ehren des Königtums Jesu Christi.
Eingeführt wurde das Fest mit der Enzyklika Quas Primas (in Englisch auf der Vatikanseite). Bereits am 21. November 1926 wurde in Bischofsheim bei Mainz die wohl erste Christkönigs-Kirche geweiht.

Das Fest soll fortdauernd die Welt an die unveräußerlichen Königsrechte erinnern, die dem Heiland als Gottessohn und Erlöser zustehen und dazu beitragen, dass die Staaten und Menschen sich seinem sanften Herrscherjoch unterwerfen. Christus soll mehr und mehr herrschen im Geiste der Menschen durch den Glauben; im Willen durch die gehorsame Unterwerfung unter die Gebote Gottes und der Kirche, des sichtbaren Reiches Christi; im Herzen durch die Liebe, und auch im Leibe, der ja ein heiliger Tempel Gottes sein soll.
An diesem Fest wird die Weihe des ganzen Menschengeschlechts an das Heiligste Herz Jesu erneuert. (Quelle: Schott)

In der außerordentlichen Form, im Vetus Ordo Missae (VOM) findet das Fest am letzten Sonntag im Oktober statt. Im Novus Ordo Missae (NOM), der Liturgiereform des II. Vatikanums feiert man das Fest am letzten Sonntag im Kirchenjahr, Ende November. 

Introitus (Apoc. 5, 12; 1,6)
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde,
zu empfangen Macht und Gottheit
und Weisheit und Kraft und Ehre.
Ihm sei die Herrlichkeit und die Herrschaft
in alle Ewigkeit.
Ps. (71,1): Gott, gib dein Richterrecht dem König,
dem Königssohn dein Herrscherrecht.
(Quelle: Schott)


Zum Anhören bitte HIER klicken. Eine solistisch gesungene Version der Frauenschola Catharina. Die Live-Aufnahme der Männerschola St. Michael stelle ich nächste Woche als eigenen Blogbeitrag rein.

Da das Fest noch sehr jung ist, wurden dafür keine neuen gregorianischen Melodien komponiert. Die Texte wurden bestehenden Gesängen unterlegt. Die Melodie entstammt dem Introitus "Dum sanctificatus" der Vigilmesse am Vorabend zu Pfingsten. Zum Vergleich siehe:

Kleinere melodische Anpassungen bei "Dignus est Agnus" sind daher textbezogen.

Der Gesang beginnt mit einer freudig schnell aufsteigenden Melodie, hervorhebend, wem die Ehre gebührt - dem Lamm, das geschlachtet wurde.
Die Silbenunterlegung beim "qui occisus" erscheint einfach und doch empfiehlt es sich diese Stelle mehrmals zu proben um entsprechende Sicherheit zu gewinnen, zumal hier die Schola nach dem solistischen Eingang einsetzt.

Es folgt ein Aufzählung von 5 Attributen, die das Lamm, Jesus Christus, durch sein Opfer und Gehorsam empfängt:
Macht 

Gottheit 

Weisheit 

Kraft 

Ehre.


Den Anfang macht die "Tugend", bescheiden auftretend durch gemäßigte Tonlage, geringen Tonumfang und den tiefsten Schlusston.
Melodisch am höchsten angesiedelt ist das Attribut "Gottheit". Es sticht sowohl durch die aufsteigende melodische Linie heraus, als auch durch den höchsten Schlusston aller Attribute.
Dem am nächsten kommt die "Weisheit" hervorgehoben durch die vier repetierenden Töne.
Dem folgt die "Kraft", mit der für mich schönsten melodischen Wendung erzeugt durch die Tritonusspannung zwischen oberen und unteren Ton der Melodie.
Die "Ehre" ist mit der längsten Melodie und den meisten Melismen bedacht.

Allen Attributen gemeinsam ist die Verlängerung der jeweiligen Schlusstöne, was den Aufzählungscharakter natürlich unterstreicht.

Durch diese Attribute begründet sich des Lammes Ruhm und Herrschaft - ipsi gloria et imperium. Dieser Teil hebt sich kompositorisch schön ab indem er den Umfang des 3. Tons in dieser kurzen Passage ausnutzt - von oben nach unten zum Ende hin. Durch ein leicht schnelleres Tempo, vor allem bei "ipsi gloria" kann die Schola den Unterschied zur vorangegangenen Aufzählung noch besser verdeutlichen.

In der Schlusswendung "in saecula saeculorum" lasse ich zwischen den Worten atmen. Man könnte es evtl auf einen Atem durchsingen, aber mir ist es wichtiger, dass die Schola am Ende noch genügend Luft besitzt um den Choral ruhig und gemessen ausklingen zu lassen.


just my 2 cents..